Jule Frielingsdorf aus dem HoT-Team hat am Wochenende erfolgreich ihre Weiterbildung zur Traumapädagogin mit einem Kolloqium abgeschlossen. Träger der Weiterbildung ist das Amt für Jugendarbeit der Ev. Kirche von Westfalen sowie die Gewaltakademie Villigst.
Aber wozu überhaupt Traumapädagogik?
Überall dort, wo Kinder und Jugendliche sind, sind auch Kinder und Jugendliche mit außergewöhnlichen Belastungserfahrungen. Daraus können seelische Wunden entstehen, die noch Jahre später Gefühle und Verhaltensweisen hervorrufen, unter denen die Betroffenen und ihre Umgebung leiden. Was kann man als Pädagogen oder Eltern tun, um auf die Situation positiv Einfluss zu nehmen? Oder noch weiter gefasst: Was kann ich tun, damit belastende Situationen sich gar nicht erst zu traumatische Erfahrungen werden?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Pfarrerin Sabine Haupt-Scherer, Supervisorin, Traumapädagogin und Traumafachberaterin aus dem Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen und Leitung der Weiterbildung, bereits seit Jahren. Dabei hat sie für sich zwei wesentliche Schritte identifiziert. Erstens: besser verstehen was eigentlich passiert und zweitens: sich besser verständigen können, sowohl mit dem betroffenen Kind oder Jugendlichen selbst, als auch mit den Kindern und Jugendlichen in deren Umfeld. Traumapädagogik und Traumakompetenz, davon ist die Expertin überzeugt, sind genau der richtige Weg dorthin.
In insgesamt fünf Modulen mit u.a. den Themen Psychotraumatologie, Bindungstraumatisierung, Stabilisierungsarbeit, Selbsterfahrung und Strukturellen Dissoziativen Störungen, die alle aufgrund der Corona-Pandemie als Videokonferenzen stattfanden, wurde Jule zur Traumapädagogin ausgebildet und freut sich ihre neu erworbenen Kenntnisse jetzt auch im HoT-Alltag anwenden zu können.
Zu den Prüfungsleistungen gehörten neben einer Hausarbeit zu einem traumapädagogischen Arbeitsfeld eine Gruppenpräsentation zu traumapädagogischem Denken und Handeln. Jule verfasste und illustrierte hierzu mit zwei weiteren Teilnehmerinnen der Ausbildung das Kinderbuch „Huberta die Heuleule“, durch das Kindern kindgerecht ein Trauma und seine Entstehung erklärt werden soll.
Das Kinderbuch ist auch auf der Internetseite des Amtes für Jugendarbeit veröffentlicht worden, um es möglichst vielen Mitarbeitenden in der Jugendarbeit zugänglich zu machen.