Wunderbare musikalische Klänge auf dem Klavier und aus vielen Kehlen waren am Samstag und Sonntag im Stephanushaus in Borchen zu hören. Aeham Ahmad, der bekannte „Pianist in den Trümmern“, hatte über die Evangelische Erwachsenenbildung des Kirchenkreises Paderborn dazu eingeladen. Viele der Gäste, die im Stephanushaus ein Zuhause auf Zeit gefunden haben, beteiligten sich gemeinsam mit den Besuchern an diesem Experiment. Ohne Text und ohne Noten wurde gemeinsam gesungen, und tatsächlich auch improvisiert. Viele der Teilnehmenden haben noch niemals zuvor in einem Chor gesungen, aber die Freude über dieses gemeinsame kraftvolle Klangbild konnte man jederzeit spüren im großen Saal des Stephanushauses. Aeham Ahmad ist selbst als Flüchtling „geboren“, weil er in Syrien als Sohn von palästinensischen Flüchtlingen in Yarmuk, einem Stadtteil von Damaskus, groß geworden ist. Er erlebte später die Belagerung seines Stadtteils im Bürgerkrieg und machte sich einen Namen, weil er dort inmitten von Gewalt und Zerstörung Hoffnung verbreitete, wenn er mit seinem Klavier zwischen den Ruinen Konzerte gab. Hier in Deutschland versucht er, Menschen für die Situation von Flucht und Vertreibung zu sensibilisieren und baut mit seinen Konzerten und Lesungen Brücken zwischen den Kulturen.
Am Sonntagnachmittag endete der Workshop mit einem begeisternden Abschlusskonzert in der Stephanuskirche.