Abendmahl
Jeden Sonntag feiern wir das Heilige Abendmahl in einem großen Kreis rund um den Altar. Zur Feier sind alle eingeladen, die sich mit Jesus Christus verbunden wissen. Dazu gehören ausdrücklich auch Kinder. Neben dem Wein reichen wir auch Traubensaft. Dadurch, dass das Abendmahl durch Jesus selbst begründet worden ist, gehört es, neben der Taufe, zu den zwei heiligen Handlungen (Sakramente) der evangelischen Kirche.
Das Abendmahl ist auf das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern zurückzuführen, welches er kurz vor seinem Tod mit ihnen hielt: Kurz vor seiner Verhaftung feierte Jesus mit seinen Jüngern das Passahmahl, bei dem die Israeliten traditionell an ihre Befreiung und ihren Auszug aus Ägypten erinnern.
Wenn wir miteinander Abendmahl feiern, dann denken wir nicht nur an Jesu Tod am Kreuz und seine Liebe für die Menschen, sondern wir denken auch an die vielen verschiedenen Situationen, bei denen er mit Menschen gemeinsam gegessen hatte. Dabei hat er ihren Hunger gestillt (Speisung der Fünftausend, Markus 6, 30-44), sie dazu befreit, ihre schuldhafte Vergangenheit abzulegen und neu zu beginnen (Zachäus Lukas 19, 1-10), hat mit ihnen gefeiert (Hochzeit zu Kana, Johannes 2, 1-12) und ihnen seine Gegenwart und Vergebung zugesagt (Letztes Abendmahl). In der Mahlgemeinschaft mit Christus haben die Menschen immer auch Gemeinschaft mit Gott erfahren dürfen.
Im Neuen Testament berichten uns die Evangelisten Matthäus, Markus und Lukas vom Abendmahl, ebenso wie Paulus in seinem ersten Brief an die Korinther.
Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach’s und sprach: Das ist mein Leib für euch; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis. (1 Kor 11,23-24)
Taufe
Die Taufe findet im Gemeinde-Gottesdienst statt. Entweder samstags einmal in der Kinderkirche oder sonntags. Weil Jesus selbst diesen Auftrag gegeben hat, bezeichnen wir die Taufe als Heilige Handlung (Sakrament). Zur Vorbereitung der Taufe verabreden wir einen Termin zum Taufgespräch. Eigene Ideen und Wünsche der Familien zur Gestaltung der Taufe sind stets willkommen. Gerne können die Pat*innen zum Taufgespräch dazu kommen. Auch sie können sich bei der Gestaltung der Taufe mit beteiligen.
Schon in der Zeit Jesu gab es die jüdische Tradition der Taufe als einen Akt der Reinigung und Erneuerung. Jesus selbst ist von Johannes als erwachsener Mann getauft worden. Erst nach seiner Auferstehung, kurz vor seiner Himmelfahrt, so berichtet es die Bibel, hat er seinen Jünger*innen den Auftrag zur Taufe gegeben:
Gott hat mir alle Macht gegeben, im Himmel und auf der Erde! Geht nun hin zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern und Jüngerinnen: Tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Und lehrt sie, alles zu tun, was ich euch geboten habe. Und seht doch: Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt! (Matthäus 28, 18b-21)
Alle kleinen und großen Handlungen in der Taufe weisen auf dasselbe: Gott schließt in der Taufe mit uns einen Bund und verspricht, uns in allem, was kommt, zur Seite zu stehen. Als erwachsene Täuflinge versprechen wir unsererseits an Gott festzuhalten. Wird ein Kind getauft, versprechen das die Eltern und Pat*innen stellvertretend und verpflichten sich dazu, selbst mit gutem Beispiel vorauszugehen und ihrem Kind durch ihr Leben zu zeigen, wie christliches Leben gestaltet wird. Die Gemeinde verspricht, die Eltern und Pat*innen in der christlichen Erziehung zu unterstützen, so dass ihr Kind in ihr eine gute christliche Gemeinschaft kennenlernt. Mit der Taufe werden wir Mitglieder der Kirche; sie ist die Gemeinschaft der Getauften.Getauft werden können Kinder ebenso wie Erwachsene.
Für ein erstes Gespräch rufen Sie direkt bei Pfarrerin Sarpe an.
Konfirmation
Unser Konfi-Unterricht ist an den Fragen der Jugendlichen über Gott ausgerichtet. Wir möchten, dass sie den christlichen Glauben und die Gemeinde als Hilfe in ihrem Leben erfahren. Der Unterricht dauert ein Jahr. Normalerweise findet er 14-tägig an einem Dienstagnachmittag von 16.30 -19.00 Uhr statt.
Zu jedem KU-Nachmittag gehört die Andacht. Wir möchten mit den Konfis entdecken, dass die Bibel nicht nur von Gott, sondern auch von ihnen selbst erzählt und sie persönlich betrifft.
Die Teamer*innen sind junge Leute, die von unserem HoT als Jugendleiter*innen ausgebildet worden sind. Sie sind im Konfi-Unterricht dabei, leiten Kleingruppen und Spiele an und sind oft die großen Vorbilder der Konfis.
Beim Kennenlern-Wochenende und im Konfi-Camp lernen wir uns kennen und wachsen zusammen zu einer starken Gruppe. Wir lernen die unterschiedlichen Typen schätzen und entdecken die jeweiligen Begabungen der anderen.
Während der Konfi-Zeit erwarten wir einen regelmäßigen Besuch der Gottesdienste sowie die Bereitschaft, sich gelegentlich mit in die Gestaltung einzubringen.
Verschiedene Aktionen: gehören dazu und machen den KU bunt und vielfältig.
Die Konfirmation ist eigentlich eine Fortsetzung der Taufe. Konfirmation heißt übersetzt „Bestätigung“. In der Konfirmation bestätigen die Täuflinge von damals das Versprechen, das ihre Eltern und Pat*innen bei der Taufe an ihrer Stelle gegeben haben. Sie übernehmen also selbst Verantwortung für ihren Glauben.
Bis es soweit ist, findet ein Jahr vor der Konfirmation der Konfi-Unterricht statt. Alle, die getauft sind, bekommen eine Einladung zur Anmeldung zu Beginn des 7. Schuljahres (in etwa sind die Konfis dann 13 Jahre alt).
Auch diejenigen, die nicht getaufte Jugendliche sind können am Konfi-Unterricht teilnehmen. Dazu ist es wichtig, dass sie oder ihre Eltern sich rechtzeitig im Gemeindebüro melden und Bescheid sagen, dass sie auch zum Anmeldetermin eingeladen werden möchten.
Vor der Konfirmation findet ein Abschlussgespräch statt. Die Jugendlichen sollen zeigen, dass sie das „Handwerkszeug“ der Christenmenschen kennen und anwenden können, so dass sie am Ende bei der Konfirmation ihr eigenes „Ja“ zu Gott gut begründet formulieren können.
Kirchliche Trauung / Hochzeit
An Gottes Segen ist alles gelegen!
Für viele Paare ist die kirchliche Hochzeit neben der standesamtlichen Trauung der schönste Teil ihres Eheversprechens. Nicht (nur), weil es schön aussieht und romantisch ist, sondern weil sie für das große Versprechen, das sie sich gegenseitig geben, auch um Gottes Segen bitten möchten.
Wie die kirchliche Trauung gestaltet wird, wer beteiligt wird, wer welche Musik macht etc. bespricht das Brautpaar direkt mit der Pfarrerin.
Ökumenische Trauungen
Sogenannte „Ökumenische Trauungen“ sind entweder evangelische Trauungen mit katholischem Beistand oder katholische Trauungen mit evangelischem Beistand. Im ersten Fall folgt die Trauung dem evangelischen Eheverständnis und findet in der evangelischen Kirche statt, im zweiten Fall folgt die Trauung dem katholischen Eheverständnis und findet in der katholischen Kirche statt. Beide Formen sind üblich und werden im Einverständnis beider Konfessionen hier in Borchen und Wewer gerne gefeiert.
Trauung von Nichtchrist*innen in der Kirche
Eine kirchliche Trauung ist auch möglich, wenn ein Partner/eine Partnerin nicht einer christlichen Kirche angehört. Dann wird der Zusatz „mit Gottes Hilfe“ nur von dem Partner erwartet, der/die der Kirche angehört.
Frühzeitige Absprachen
Es empfiehlt sich, den Termin der kirchlichen Trauung zuerst mit der Pfarrerin abzusprechen, bevor die Räume zum Feiern angemietet werden.
Ehejubiläum
Gerne begleiten wir Ihr Ehejubiläum („Silberne Hochzeit“, „Goldene Hochzeit“, „Diamantene Hochzeit“) mit einem Dankgottesdienst. Die Pfarrerin bereitet diesen Gottesdienst mit Ihnen vor und nimmt gerne Ihre Wünsche auf.
Kirchliche Bestattung
Ich werde nicht sterben, sondern leben und des HERRN Werke verkündigen. Psalm 118,17
Austritt, Eintritt oder Wiederaufnahme in die Evangelische Kirche
Je nach Biographie oder aktueller Lebenssituation ändert sich die persönliche Haltung zu Fragen des Lebens, zum Glauben und zur Kirchenzugehörigkeit. Für einige spielt die Kirchensteuer eine wichtige Rolle, die sie gern sparen möchten, besonders dann, wenn sie aktuell keines der kirchlichen Angebote für sich in Anspruch nehmen. Andere haben keinen Bezug mehr zu Fragen des Glaubens oder zu ihrer Kirchengemeinde und entscheiden sich aktiv gegen die Zugehörigkeit zur Kirche. Dazu braucht man nur zum Amtsgericht gehen und den Austritt erklären. Das bedauern wir sehr, müssen diese Entscheidung aber respektieren.
Grundsätzlich ist es immer möglich, sich zu einem späteren Zeitpunkt wieder anders zu entscheiden. Ein Wiedereintritt oder auch ein Eintritt in die Evangelische Kirche ist sehr unkompliziert. Dazu können Sie direkt über das Pfarrbüro telefonisch oder per Mail einen Termin verabreden. Man muss heute nicht viel mehr mitbringen als damals: Vor allem die Sehnsucht und die Absicht, zu Gott und zur Kirche zu gehören. Ein Ausweis ist heute nötig und, wenn vorhanden, eine Taufbescheinigung. Wer in früheren Jahren ausgetreten ist, sollte das Datum wissen. Eine einmal vollzogene Taufe wird nicht wiederholt oder erneuert. Denn Gottes Ja ist unwiderruflich. Diese Zusage nimmt Gott nicht zurück, auch wenn sich der Täufling später von ihm und von der Kirche abwendet.
Wenn Sie ganz neu in die Kirche eintreten wollen, werden Sie durch die Taufe in die evangelische Kirche aufgenommen. Das geschieht im Gottesdienst. Dazu wenden Sie sich an das Pfarrbüro und verabreden Sie sich zu einem ersten Taufgespräch mit der Pfarrerin.
Umpfarrung
Grundsätzlich ist es in unserer westfälischen Kirche so, dass der Wohnort darüber entscheidet, zu welcher Kirchengemeinde man gehört. Manchmal ist es aber so, dass man gute Verbindungen zu einer anderen Gemeinde hat, vielleicht, dort in einem Chor singt oder dort Freund*innen hat oder anderes. Möglicherweise gefällt einem die Ausrichtung und das Gesamtprofil einer bestimmten Gemeinde besonders gut. Darum ist es möglich, eine so genannte Umpfarrung zu beantragen, um in der „Wunschgemeinde“ offiziell Mitglied zu sein. Das bedeutet, dass die Kirchensteuern, die man zahlt, auch an diese Gemeinde fließen.