Vikar Jan-Philipp Zymelka lädt dazu ein, das vergangene Jahr noch einmal anzusehen mit allem, was uns begegnet ist. So vieles, was wir uns niemals hätten vorstellen können, ist uns passiert. Die Pandemie hat alles überschattet. Hat Ängste geweckt, hat Menschen krank gemacht und viele von ihnen sind gestorben. Unser Alltag stand still und wir haben plötzlich die Langsamkeit für uns entdeckt. Große Solidarität machte sich breit mit jenen, die nicht mehr allein aus dem Haus konnten oder sollten. Steine wurden bemalt und verschenkt. Das fühlte sich richtig gut an. Aber im Laufe der Zeit kam auch bei manchen Unglauben auf, sogar Ärger. War das Virus denn wirklich so bedrohlich, dass es das wert war, das ganze Leben anzuhalten? Unmut und Querdenken machte sich mancherorts breit, als die Zahl der Erkrankten deutlich weniger wurde. Leider hat sich das nicht so fortgesetzt, so dass wir nun wieder im Lockdown leben und unsere Liebe und Fürsorge für andere am besten durch gesunden Abstand und Kontaktbeschränkung zum Ausdruck bringen. Sogar unsere Gottesdienste, die wir für Weihnachten geplant hatten, haben wir abgesagt. Aber wir haben sie anders gefeiert. Online, privat zu Hause, im Fernsehen. In unserer Gemeinde haben wir in all diesem Planen und Umdenken trotzdem viel Gemeinschaft erlebt. Haben erfahren und spüren dürfen, dass Gott auch in dieser Zeit mit uns unterwegs ist. Wir haben so viele neue Formen von Gottesdiensten gestaltet, wie wir uns das vorher nie hätten vorstellen können. Vorstellungsgottesdienste der Konfis in der Schützenhalle, Konfirmation in kleiner Besetzung in der Stephanus-Kirche, Kinderkirche auf der Wiese, Erntedank-Abendmahl auf der Kirchwiese mit Weintraube und Oblate im Marmeladenglas, Hochzeit mit Abstand und trotzdem viel Liebe, viele Telefongespräche, Grußkarten oder Besuche an der Haustür. In all dem ist uns Christus begegnet. Sichtbar unsichtbar.
Vikar Zymelka lädt uns in seiner Andacht zum Jahreswechsel ein, zurückzublicken auf dieses schwierige Jahr und zu sehen, wofür wir trotzdem danken können. Legt alles, was euch belastet und beschwert hat, in Gottes Hand!